[Rezension] Michele Ufer Mentaltraining für Läufer – Weil Laufen auch Kopfsache ist
Der Ratgeber von Michele Ufer Mentaltraining für Läufer gibt dem Leser hochwirksame Übungen zum psychologisch fundierten Selbstcoaching und mentalen Training sowie Denkanstöße zur Selbstreflexion an die Hand.
Die Ansätze haben sich im Rahmen von Coachings mit zahlreichen Ausdauersportlern im In- und Ausland bewährt, um signifikante, teils auch dramatische Verbesserungen in den Bereichen Motivation, Leistung, Gesundheit und Wohlbefinden zu erzielen. Das Ganze wird ergänzt um spannende Fallstudien aus der Coachingpraxis. Hier oder da hilft ein kleiner wissenschaftlicher Exkurs, um die Gründe für bestimmte Vorgehensweisen zu verstehen.
Klappentext:
Der Ratgeber von Michele Ufer Mentaltraining für Läufer gibt dem Leser hochwirksame Übungen zum psychologisch fundierten Selbstcoaching und mentalen Training sowie Denkanstöße zur Selbstreflexion an die Hand.
Die Ansätze haben sich im Rahmen von Coachings mit zahlreichen Ausdauersportlern im In- und Ausland bewährt, um signifikante, teils auch dramatische Verbesserungen in den Bereichen Motivation, Leistung, Gesundheit und Wohlbefinden zu erzielen. Das Ganze wird ergänzt um spannende Fallstudien aus der Coachingpraxis. Hier oder da hilft ein kleiner wissenschaftlicher Exkurs, um die Gründe für bestimmte Vorgehensweisen zu verstehen.

ERSTER SATZ:
Mit diesem Buch halten sie ein erstaunliches Stück Wissen, Werkzeug und eigene Erfahrungen eines außergewöhnlichen Ultralangstreckenläufers und Sportpsychologen in der Hand.
COVER & TITEL:
Der Titel ist sehr aussagekräftig und verweist sofort auf den Inhalt des Buches. In Verbindung mit dem sehr reizenden Cover lädt es förmlich zum Lesen ein. Wer möchte nicht auch in einem romantischen Sonnenuntergang auf einer Wiese in den entspannten Abend laufen. Und dass es nur Kopfsache ist, beweist der abgebildete Kopf. Eine sehr runde Sache.
MEINE MEINUNG ZUM BUCH:
Beim Lesen ist mir schon gleich die Frage gekommen, wie ich meine Meinung zum Buch am besten kundtun kann. Das ist in diesem Falle keine ganz so einfache Aufgabe, denn das Buch liest man nicht so eben in ein paar Tagen durch.
Der Autor veranlasst ab den ersten Seiten den Leser schon zum Mitdenken und Reflektieren. Es geht dem Autor hier nicht darum, ein Buch runter zu schreiben. Nein, er greift den Leser, Läufer und Trainer auf. Also den, der gerade das Buch in der Hand hält.
Ab der ersten Seite erhält der Leser eine Struktur und einen Step by Step Aufbau zum Thema Mentaltraining. Er wird auch angehalten während des Lesens, sich mit sich zu beschäftigen, sich zu reflektieren und zu analysieren, bevor er erfährt, wie das mit dem Mentaltraining nun geht.
Meist geschieht das in Form von wissenschaftlich, fundierten, standardisierten Tests, denn diese sind wiederholbar und man kann im Verlaufe seinen Erfolg messen. Oder in Form von schriftlichen Befragungen, Fragebogen Bsp. Motivations of Marathoners (MOMs). Dann folgt meist eine oder mehrere Übungen und dann eine Auswertung für den Test.
Ein sehr guter und logischer Aufbau. Immer wieder wird dann aber auch auf Möglichkeiten, Strategien und deren Anpassung angeknüpft und Theorie vermittelt. Die Verbindung zu seinem Atacama-Experiment wird eingebunden und veranschaulicht die Inhalte. Belegt sie vielmals.
Der Leser erfährt, was für ein Läufertyp er ist, was seine Stärken und Schwächen, seine Ressourcen sind, auf welchem Stand er derzeit sich befindet, kann er auch analysieren. Und nicht nur das, sondern er erfährt auch, was er aus den gewonnenen Erkenntnissen nun für Schlüsse ziehen kann und wie er sie sinnvoll einsetzt.
Unter anderem kann der Leser einen Test zur Selbstwirksamkeitserwartung machen und erfährt sehr viel über die Wirkung von Sprache und wie man Ziele richtig setzt. Er lernt, wie das mit dem Fokussieren und der Aufmerksamkeit so funktioniert, wie Entspannungstechniken wirken, wie man sie durchführt und wie man sein inneres Gespür verbessert. Dabei geht Herr Dr. Ufer unter anderem auf die progressive Muskelrelaxation, kurz PMR, ein und hat sogar eine Parat in dem Buch. Erklärt, wie man sich dies für einen Wettkampf zunutze machen kann. Aber auch die Möglichkeit des Bio-Feedbacks wird besprochen.
Man könnte noch so viel erzählen, ich bin einfach nur begeistert, wie umfangreich dieses Buch in den paar Seiten ist, wie viel man über sich und den Laufsport und das Nutzen als Übertrag in den Alltag erfährt. Glaubt mir, ich kann keinen Lauf mehr starten, ohne nicht einmal an das Buch und die Worte in diesem zu denken. Visualisierung und Selbstgespräche und Assoziationen funktionieren immer. Ich bin mir auch sicher, dass ich das Buch nicht nur einmal in den Händen halte, nein ich werde es wohl des Öfteren herausholen und nachlesen, mich daran zurückerinnern und festigen. Es ist ein Handbuch, ein Leitfaden.
Hervorzuheben sind die wissenschaftlich nachgewiesen, untersuchten Inhalte, die alle mit Belegstudien, Forschungsergebnissen untermauert sind. Auch viele Tests wie z.B. was für ein Läufertyp ich bin, was für eine Selbstwirksamkeitserwartung ich habe, warum ich laufe, Test zur Strategie und viele mehr. Das sind aber keine, ich mache mal Zeitungstest, sondern Test im Sinne eines Testes, welcher wissenschaftlich fundiert und zugelassen ist. Auch fachlich stecken hier viele fundierte Inhalte drin. Es ist die Rede von der SMART-Regel bei Zielformulierungen, von Items bei Test und auch so verwendet der Autor eine verständliche Fachsprache, die die Qualität des Buches eindeutig belegt.
Zur Zielgruppe:
Gedacht ist das Buch laut Ufer für die Zielgruppen: Läufer & Triathleten aller Leistungsstufen
Lauftrainer, Personal Trainer, (Sport-) Psychologen, Mentaltrainer und
Nichtläufer, die sich für den Einsatz mentaler Strategien in anderen (Ausdauer-) Sportarten sowie im Beruf und Alltag interessieren.
Beim Lesen habe ich aber festgestellt, dass es auch für Denjenigen echt sinnvoll ist, welcher sich mit Motivationsstrategien beschäftigt oder Motivation benötigt. Sei es im Job, im Alltag oder bei einem Hobby. Es ist auch für Reiter gut geeignet. Ich habe auch festgestellt, dass es Parallelen zur inhaltlichen Arbeit eines Ergotherapeuten gibt.
Zum Inhalt:
Inhaltlich findet man in dem Buch alles, was sich das Läuferherz nur wünschen kann.
Inhalt geht es im ersten Kapitel um die Laufgeschichte, zum Atacama Experiment des Autors, zum Charakter und Aufbau des Buches.
Im zweiten Kapitel wird beschrieben, wie viel Kopf in den Füßen steckt. Es geht also um die Psyche. Was sie bewirkt, was sie beeinflussen kann und wie man diese steuern kann.
Im dritten Kapitel wird dann erstmal abgesteckt, auf welcher Stufe der Leser steht und wo er hin möchte, wie er sein Ziel erreichen möchte usw. Also der Leser wird veranlasst viel über sich selbst nachzudenken und sein Handeln und Tun zu reflektieren.
Im vierten Kapitel geht es dann um die Motivation und die Ziele und wie ich diese in die richtige Richtung lenken kann.
Im fünften Kapitel wird es sehr Kopflastig, dort werden Strategien vorgestellt zur Visualisierung und zum Körperbewusstsein, auch Imago genannt.
Im sechsten Kapitel geht es um die Ressourcen eines Menschen und wie er die entfachen kann. Dort werden dann auch Entspannungstechniken und Anspannungstechniken vorgestellt.
Im siebten und letzten Kapitel geht es um die Schattenseite des Laufens und Gedankeninhalte, Krisen, Sportverletzungen und dessen Umgang mit Ihnen.
Zitat:
S.89 „Eine Sprache, die auf Fehler fokussiert, führt uns zu den Ergebnissen, die wir eigentlich vermeiden wollen“
S.92 „Denn in dem Moment, in dem wir uns intensiv und umfassend mit dem Problem und seinen möglichen Ursachen beschäftigen, aktivieren wir genau die problematischen Denk- und Verhaltensweisen (neuronale Netzwerke), die eigentlich überwunden werden sollen, begleitet von den negativen Gefühlen, die mit den Gedanken an das Problem einhergehen. Experten sprechen davon, dass man sich dann schnell in einer sogenannten „Problem-Trance“ befindet…“
S.149 „Experten sprechen von implizierten oder Erfahrungswissen, welches sie vom Faktenwissen unterscheiden. Dieses Know-how ist teils bewusst, oftmals jedoch unbewusst vorhanden und somit nur in Grenzen verbalisierbar. „
S.243 „Fest steht: durch die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine spezielle Körperregion, hier die Hände, können gewünschte physiologische Veränderungen in genau diesem Bereich herbeigeführt werden. …“
Fazit:
Ein sehr spannendes Buch, bei dem der Leser viel über sich und seinen Körper und seine mentalen Fähigkeiten erfährt. Nicht nur die Theorie, nein auch einen Wegweiser, wie er all die Erkenntnisse auf den Alltag übertragen kann und das alles in einem sehr hohen fachlich korrekten Rahmen. Alle Aussagen sind fundiert und wissenschaftlich belegbar. Dabei ist das Buch nicht trocken, sondern abwechslungsreich. Und glaubt mir, einmal gelesen, wird es euch in jedem eurer danach folgenden Läufe begleiten. Versprochen. Ich bin begeistert.
BEWERTUNG:
5/5 Bücherpunkten
LESEPROBE: HIER KLICKEN
DETAILS ZUM BUCH:
- Autor: Michele Ufer
- Verkauf durch: der Sportverlag
- Genre: Sach-/Fachbuch
- Seiten: 263
- Erschienen am: 05.2016
- Verlag: Meyer & Meyer Verlag
- ISBN: 978-3-89899-926-7
- Preis Buch: 19,99 €
- Preis Ebook: 15,99
DANKSAGUNG
Ich bedanke mich ganz recht herzlich bei trusted blogs für das entgegengebrachte Vertrauen, das Buch als Rezensionsexemplar lesen zu dürfen. Dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, mein Läuferleben entscheiden zu beeinflussen.







